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- 27. Juni 2016
- Neuigkeiten
Hier zum Artikel in der WR: BIENEN
Liebe Schulgemeinschaft,
der großzügige und bei Spaziergängern auf dem „Bäumchenweg“ bekannte Schulgarten der Rudolf Steiner Schule ist um zwei Bienenvölker bereichert worden. Unser Gartenbauunterricht in der Form wie er an Waldorfschulen gelebt wird, ist einmalig und ein wichtiges Element des pädagogischen Angebotes an der Rudolf Steiner Schule Siegen. Initiator des Bienenprojektes ist unser neuer Gartenbaulehrer Herr Dr. Saßmannshausen, der auch Biologie und Chemie unterrichtet.
Am Montag, den 27. Juni 2016 haben wir gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Imkervereins Siegens e.V. Herr Eberhard Pfeiffer, Schülerinnen und Schüler der Klasse 9 und Vertreter der Westfalenpost, der Siegener Zeitung und Radio Siegen den neuen Bestandteil des Gartenbauunterrichtes offiziell eingeweiht.
Hintergrundinformationen
Im Bienenprojekt profitieren wir von der Unterstützung des Imkervereins Siegen (hat eines der beiden Bienenvölker gestiftet), der Zusatzausbildung von Herrn Dr. Saßmannshausen (dessen Eltern auch schon erfahrene Imker sind) und unserem Physiklehrer Herrn Stollwerck (der privat bereits zwei Bienenvölker auf dem Giersberg hat).
Zu den Bildern: Bei diesem Bienenvolk und der Witterung war keine Schutzkleidung notwendig. Selbstverständlich haben wir aber komplette Klassensätze mit entsprechender Schutzkleidung.
Pädagogische Aspekte
Für das Schulleben ist die Bienenhaltung eine große Bereicherung. Wir können in Zukunft mit den Kindern Honig schleudern und auf dem Adventsbasar verkaufen. Auch können wir den Klassen in der Tierkunde-Epoche einen Besuch beim Bienenvolk ermöglichen, sie werden das Flugloch beobachten und Bienenwachs kneten. Viele Kinder wachsen heute ohne Tiere auf und ohne dass sie die Naturvorgänge je kennenlernen. Elementare Lebenszusammenhänge sind verloren gegangen. Die Waldorfschule versucht durch den Gartenbauunterricht und die Tier- und Pflanzenkundeepochen dem entgegenzuwirken. Viele Schulen halten schon Hühner, Schafe, Ziegen oder eben auch Bienen im Schulgarten und ermöglichen so den Kindern unschätzbare Erfahrungen. Schüler, die sich freiwillig oder im Gartenbauunterricht an der Haltung und Pflege der Bienen durch das Jahr hindurch beteiligen, übernehmen Verantwortung und sind fasziniert vom Leben im Bienenstock. Wenn es uns gelingt, durch die Bienenhaltung und den aktiven Umgang der Kinder mit den Bienen, den Schülern den Gedanken des sozialen Miteinanders (wie im Bienenvolk) und des Umweltschutzes (durch menschliches Handeln) näher zu bringen, so haben wir ein Stückchen von unserer Aufgabe erreicht, den Lebensorganismus Erde für nachfolgende Generationen zu pflegen.
Mensch und Biene leben in gegenseitiger Abhängigkeit
Die vor 30 Jahren zu Forschungszwecken importierte Varroamilbe führt inzwischen zu einem grassierenden Bienensterben. Deren Ausbreitung versucht der Imker durch den Einsatz natürlicher organischer Säuren einzudämmen, um vor allem die noch nicht geschlüpfte Brut zu schützen. Monokulturen nehmen den Landbienen wertvolle Tracht, sie verhungern, während in den Städten ein reichhaltiges Pollen- und Nektarangebot durch die zahlreichen Grünflächen, Alleen, brachliegende Gelände und Stadtgärten zur Verfügung steht. Der Pestizideinsatz verursacht Gedächnisverlust bei Bienen, so dass sie die Orientierung verlieren. Die Bienen fliegen morgens aus, finden aber nach dem Sammeln nicht mehr in ihren Stock zurück und sterben. – Wenn die Biene stirbt, stirbt auch der Mensch. – Ohne die Honigbiene, die 80 Prozent der Bestäubung unserer heimischen Obstbäume übernimmt, würden wir verheerende Ernteverluste verzeichnen. Inzwischen gibt es zahlreiche Initiativen, die helfen: Das »Netzwerk Blühende Landschaften« oder »Blühendes Band durchs Westfalenland«. Sie klären auf, laden zu Vorträgen ein oder stellen genfreies Saatgut zur Begrünung zur Verfügung. Und wenn es der Balkonkasten ist, in den blühendes Grün gesät wird: Wir sichern die Zukunft unserer Kinder, wenn wir den Bienen helfen!
Hier einige Bilder vom 27.06.: