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- 18. März 2011
- Neuigkeiten
Nicht nur große Städte, sondern auch kleine Dörfer blicken zurück auf eine interessante Vergangenheit.
Das gilt für Langenholdinghausen in besonderem Maße. Alte Hofstellen zeugen von den Wohn-und Lebensverhältnissen unserer Vorfahren, erhalten gebliebene Werkstätten erinnern an die Tradition des dörflichen Handwerks und gemeindliche Einrichtungen künden vom Gemeinschaftsleben der Vergangenheit. Welcher Ort in einer solch greifbaren Nähe wäre besser geeignet gewesen, um die Handwerkerepoche der 3. Klasse zu unterstüzen?
Unter der fachkundigen Führung von Ernst-Otto Ohrndorf lernten die SchülerInnen zunächst bei “Schusdersch” das Inventar der seit dem Jahr 1907 im Haus eingerichteten Schumacherwerkstatt kennen. Anhand der zahlreichen Ausstellungsstücke vermittelte uns der Enkel des letzten Schuhmachers das Entstehen eines Schuhes in Handarbeit vom hölzernen Leisten bis zum Anbringen von Sohle und Absatz. Vorbei am Wasserrad bei “Villäps” aus dem Jahr 1908, das dem Antrieb der Schreinereimaschinen, einer Dreschmaschine und einer Getreidemühle diente, führte uns der Weg zum Spritzenhaus aus dem Jahr 1911. An dem Steigerturm, so erfuhren die SchülerInnen, üben die Mitglieder der Feuerwehr u.a. das Abseilen.
“Näfs” Schmiede, errichtet im Jahr 1877, war unsere nächste Station. Über 4 Generationen hinweg war hier das Klingen des Amboß zu hören. Herr Schwarz demontrierte den SchülerInnen eindrücklich, wie damals gearbeitet wurde und ließ auch einzelne Schüler den Hammer schwingen.
Die vorletzte Station unseres Rundgangs war die Stellmacherei. Wo heute Aufbauten für große LKWs erstellt werden, wurden in früheren Zeiten Wagen für Pferdekutschwerke und Holzräder hergestellt. Wenn der Stellmacher gut gearbeitet hatte, konnten ein solcher Wagen und die Räder gut 40-50 Jahre halten. Was ist das im Vergleich zu den heutigen motorisierten Fortbewegungsmitteln?
Den Abschluss fand unser Ausflug am “Backes”, der 1988 nach historischen Vorbildern errichtet worden ist. 50 Brote gleichzeitig können dort bis heute gebacken werden. Noch bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es in Langenholdinghausen insgesamt 7 Gemeinschaftshäuser.
Reich an Eindrücken kehrten wir zurück in die Schule, wo die SchülerInnen in der anstehenden Vollepoche vieles von dem Gehörten zum Handwerk im eigenen Tun (Hausbauepoche) erfahren können.
Michael Albe-Nolting
Fotos folgen noch in Kürze!