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- 27. April 2009
- Neuigkeiten, Schülervertretung
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Hier zur Pressemitteilung: Nachwuchsingenieure.pdf
Stuttgart. Beim länderübergreifenden Schülerwettbewerb „Turm hoch drei” der Südwest- Ingenieurkammern gehen die beiden ersten Preise an Waldorfschüler. In der Alterskategorie bis Klasse neun konnte Johannes Braig, Neuntklässler der Michael Bauer Schule in Stuttgart, die Jury mit seinem Turm „Seiltänzer” überzeugen. Die Zwölftklässlerin Isabelle Kunz von der Waldorfschule in Bexbach/Saar räumte mit ihrem Projekt „Water-Ball” den ersten Preis der Alterskategorie ab Klasse zehn ab.
Gegenstand des Wettbewerbs, mit dem Schüler für den Ingenieursberuf begeistert werden sollen, waren Modelle von Wassertürmen. Dabei mussten vorgegebene Materialien verwendet und Maße eingehalten werden. Außerdem sollte das Bauwerk in seinem Wasserbehälter zwei Kilogramm Sand tragen können, ohne einzuknicken. Jeweils die drei besten Wettbewerbsarbeiten aus den Ländern Hessen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Saarland kamen in die Endausscheidung.
Jörg Bühler von der baden-württembergischen Ingenieurkammer betont die besondere Leistung des Waldorfschülers: „Johannes Braig hat als einer der wenigen eine Einzelarbeit abgeliefert.” Die meisten Wassertürme seien von Klassen oder Gruppen erstellt worden im Rahmen des technisch- naturwissenschaftlichen Unterrichtes.
Dass sich die Waldorfschüler im Wettbewerb um Leistungen in den Naturwissenschaften generell nicht verstecken müssen, zeigte vor kurzem auch das Ergebnis der PISA-Studie Naturwissenschaften aus Österreich, wo die Waldorfschulen extra ausgewertet wurden und überdurchschnittlich gut abschnitten (siehe Pressemitteilung vom 6. März 2009 unter http://tinyurl.com/d9l53x).Gesamtsieger schon das zweite Mal dabei
Besonders stolz auf seinen Erfolg ist der Stuttgarter Gesamtsieger Johannes Braig, denn er ist schon zum zweiten Mal dabei. Im vergangenen Jahr hatte er eine aufwändige Brücke aus Streichhölzern gebaut und damit den dritten Platz belegt. Beim diesjährigen Wettbewerb reichte er sogar zwei Türme ein. Der Turm „Seiltänzer”, der Johannes den ersten Platz im Wettbewerb einbrachte, wurde vom Aussichtsturm auf dem Stuttgarter Killesberg inspiriert. Ein dünner Stab, der auf einer Kugel steht, trägt den trichterförmigen Kessel, an dessen Seiten die gespannten Seile für Stabilität sorgen. Der zweite Wasserturm hat einen Ikosaeder, einen aus zwanzig gleichseitigen Dreiecken bestehender Körper, als Wasserbehälter. Auf die Frage, wie er zu seinem Interesse am Ingenieurwesen kam, meinte Johannes, er habe schon immer Spaß am mathematischen Denken gehabt. Baustatische Gesetze habe er schon früh an Brücken aus Papier gelernt.
Der Gesamtsieger erhält ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro und wird von Jörg Schlaich, einem Mitglied der Jury, zu einem Praktikum eingeladen. Schlaich, nach Bühler ein „Vorbild für Nachwuchsingenieure”, hat den Aussichtsturm auf dem Killesberg entworfen. Das Thema „Turm” des Wettbewerbs steht auch im Zusammenhang mit dem Schöpfer des Stuttgarter Fernsehturmes Fritz Leonhardt, der in diesem Jahr einhundert Jahre alt geworden wäre.
Bilder von den beiden Preisträgern mit ihren Modellen können bei der Pressestelle angefordert werden.
Hintergrundinformationen und Presseberichte zum Wettbewerb siehe http://www.ingkbw.de/dateien/TurmHoch3.asp
Über den Bund der Freien Waldorfschulen e.V.
Die deutschen Waldorfschulen haben sich zu einem Bund der Freien Waldorfschulen e.V. mit Sitz in Stuttgart zusammengeschlossen. Die föderative Vereinigung lässt die Autonomie der einzelnen Waldorfschule unangetastet, nimmt aber gemeinsame Aufgaben und Interessen wahr. Korporative Mitglieder sind derzeit 213 Waldorf- und Rudolf-Steiner-Schulen sowie acht Seminare/Hochschulen für Waldorfpädagogik. Daneben gibt es rund 1.900 persönliche Mitglieder.
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