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- 11. Mai 2010
- Neuigkeiten
Link zum Vorbericht: Einmal die Welt zu Gast haben…
Wie konkrete die Hilfe aussehen kann, machte der Vortrag an verschiedenen Projekten deutlich.In der brasilianischen Stadt Salvador hat eine ehemalige Waldorfschülerin zunächst einen Kindergarten in ihrem Wohnzimmer begründet, dann ein Haus in der Favela gekauft und so bietet dieser Kindergarten inzwischen 60 Kindern ein Zuhause. 4 Erzieherinnen, die selber aus dieser Favela kommen, kümmern sich um diese Kinder und versuchen ihnen eine Lebensperspektive zu vermitteln jenseits von Gewalt, Drogen Armut. Eine warme Mittagsmahlzeit wird hier ebenso geboten wie die Hausaufgabenhilfe für ehemalige Kindergartenkinder.
Ganz anders sind die Probleme gelagert in Peru, in der Stadt Pisac. Hier versucht das Projekt Estrella del Sur die Kultur der Anden zu erhalten, die in den staatlichen Schulen verloren geht. Die beteiligten Menschen wollen mit der Waldorfpädagogik ihre eigene Kultur entdecken und erhalten. Viele der Schüler in dieser Schule müssen tagsüber arbeiten, etwa als Haushalthilfen in Familien, weil ihre Eltern sie im Hochland der Anden nicht mehr ernähren und versorgen können. So ist diese Schule eine Abendschule, wo die Kinder auch ihre erste warme Mahlzeit erhalten.
In Kapstadt in Südafrika sind in den letzten Jahre über 50 Educar Centre for Creative Education entstanden. Hier werden Kinder von 0-6 Jahren betreut, in uns sehr groß erscheinenden Gruppen. Wer mag sich schon vorstellen, 60-80 Kinder alleine zu beaufsichtigen? Olivia Gerard machte deutlich, dass diese Gruppen kleiner werden müssen, aber die „Alternative“ heißt für die meisten Kinder: Tagsüber festgebunden an ein Bett zu sein und eingeschlossen zuhause zu verbringen, weil beide Elternteile arbeiten müssen.
Shanti Seva schließlich war das letzte Projekt, das von dem Gast aus Berlin vorgestellt wurde. Hier ist auf Initiative von Marianna Großpietsch, einer ehemaligen Waldorfmutter aus Düsseldorf, inzwischen eine Krankenstation für Leprakranke entstanden. Zudem die zweite Waldorfschule in Nepal, Werkstätten und Wohnhäuser. In Shanti Seva leben inzwischen 1500 Menschen, die sonst in der nepalesischen Gesellschaft, auch aufgrund der inzwischen heilbaren Krankheit Lepra, in Not und Elend zubringen müssten.
Die Fragen der Schüler und des Kollegiums, wie diese oder auch eines der anderen 200 Projekte, die die die Freunde der Erziehungskunst betreuen, unterstützt werden können, wurden auf zweierlei Weisen beantwortet. Zum einen verwies sie auf das Programm Freiwilligendienste Weltweit, wo Schülerinnen und Schüler nach der Beendigung ihrer Schulzeit über ein Jahr lang die Möglichkeit haben, in einem der Projekte mitzuarbeiten. Aktuell sind zwei ehemalige Schüler unserer Schule über dieses Programm in Afrika tätig. Eine andere Möglichkeit ist eine Patenschaft für ein Kind /ein Projekt oder die Teilnahme am WOW-Day, der in diesem Jahr am 1. Oktober stattfinden wird. Allerdings werden wir uns am WOW –Day wegen der Feierlichkeiten zum 30 –jährigen Schuljubiläum nicht beteiligen können, einzelne Klassen wurden aber durch den sehr aufschlussreichen Besuch angeregt, sich kreativ mit Unterstützungsmöglichkeiten auseinanderzusetzen.
Link: Waldorf weltweit
Michael Albe-Nolting