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- 2. April 2011
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Freitag, den 08.04. und Samstag, den 09.04.2011 jeweils um 20.00 Uhr
Handlung:
Der gutmütige und menschenfreundliche Gerichtsvollzieher Membel hat den peinlichen Auftrag, den Zirkus Knie wegen nicht abgeführter Lustbarkeitssteuer zu pfänden. Die Geschäfte gehen schlecht, die Inflation frisst den Leuten das Geld weg und wenn sie für Vergnügungen noch etwas übrig haben, tragen sie es ins Kino. Der brave Membel findet zu seiner persönlichen Befriedigung nichts, was sich pfänden ließe. Doch schon naht neuer Ärger. Dem Landwirt Rothacker sind drei Säcke Hafer gestohlen worden. Er kommt mit dem Polizeikommisär Dillinger und seinem Adjutanten Häbel, um bei den Seiltänzern, die er im Verdacht hat, eine „amtliche Hausdurchsuchung“ vornehmen zu lassen. Der alte Knie ist außer sich, denn sowas ist ihm in seinem siebzigjährigen Leben noch nicht vorgekommen. Doch da gesteht seine Tochter Katharina, den Hafer für ihr Eselchen Mali gestohlen zu haben. Rothacker, dem das Mädchen sichtlichen Eindruck macht, zieht seine Anzeige zurück und erklärt, dass er den Hafer der Truppe Knie schenke.
Katharina hat den Hafer dem Bauern Rothacker wieder zurückgebracht. Sie ist in ihn verliebt und schämt sich, dass er sie für eine Diebin halten könnte. Umgekehrt gefällt sie dem r4eichen Landwirt aber auch so gut, dass er, eine Gelegenheit des Wiedersehens suchend, den Hafer in den Zirkus zurückbringt. Katharina erzählt ihm von ihrem Wanderleben, der alte Knie kommt hinzu und unvermittelt fragt ihn Rothacker, ob er seine Tochter nicht bei ihm lassen wolle, damit sie die Gutswirtschaft und die Ökonomie lernen könne. Der Alte ist zunächst ganz fassungslos. Als aber Katharina selbst erklärt, zu Rothacker gehen zu wollen, gibt er mit fast jäher Hast seine Einwilligung. Insgeheim hofft er, dass sie als rechtes Artistenkind doch bald wieder zum fahrenden Volk zurückkehrt.
Die Inflationszeit ist vorüber, aber die Verhältnisse sind nicht viel besser geworden. Wieder gastiert der Zirkus Knie in dem kleinen Pfalzstädtchen und noch immer wartet der alte Seiltänzer auf die Rückkehr seiner Tochter. Als die Mitglieder der Truppe erfahren, dass Katharina und Rothacker heiraten wollen, verschweigen sie die Neuigkeit um Vater Knie, der nach wie vor seinen Hochseilakt aufführt, nicht aufzuregen und ihn dadurch in seiner gefährlichen Arbeit unsicher zu machen. Auch Katharina, die mit ihrem Verlobten zur Vorstellung kommt, weiß, wie schwer der Vater ihren endgültigen Abschied von der Truppe nehmen wird und will ihm deshalb erst nach der Vorstellung alles erzählen. Der Alte ist tief bewegt, als er die Tochter wiedersieht, und glaubt, ihr Besuch bedeute die Rückkehr zu ihm und zum Zirkus. In seiner freudigen Aufregung mutet er sich während des Auftritts zu viel zu. Er muss sich bald hinlegen, die anderen ziehen sich zurück, nur Katharina bleibt neben ihm sitzen und erzählt ihm nun ihre ganze Geschichte. Aber all das hört der alte Mann nicht mehr – er ist still für immer eingeschlafen.
Vater Knie ist begraben worden. Der Clown Schmittolini hält den heimgegangenen Artistenvater eine aus tiefstem Herzen kommende Trauerrede. Niemand weiß, was nun werden soll – nur Katharina weiß es und die Rothackerin, des Großbauern alte Mutter, die das Zirkuskind liebgewonnen hat. Sie versteht, dass Katharinas Platz jetzt bei der Truppe ist und wird es ihrem Sohn sagen. Die Artisten sind verzweifelt, weil Dillinger ihnen mit Haft droht, wenn sie nicht sofort ihre alten Schulden begleichen. Da übernimmt Katharina zu aller Überraschung das Kommando. Das Artistenblut hat in ihr, so schwer ihr der Verzicht auch fällt, gesiegt. Elsbeth, Rothackers Schwester, zieht mit den Artisten und löst sich aus ihrer Familie. Auch die Zirkusschule Knie, die von den Artistenbrüdern Vatek und Batek mit Erlaubnis des seligen Vaters gegründet wurde, ist nicht umsonst aufgebaut worden.