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- 26. November 2008
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Fachleute informierten zur Sucht – und Drogenproblematik
„Jede Sucht macht die Zukunft kaputt. Und ich wünsche euch eine strahlende Zukunft.” Mit diesem Satz beendete Peter Ginsberg, Drogenberater der Siegener Polizei, seine dreistündigen Ausführungen vor den Schülern der 9. Klasse .
Eingeladen hatten ihn die beiden Religionslehrer Dorothee Diehl und Michael Albe-Nolting, die in ihren Unterrichten intensiv mit den Schülern zur Sucht- und Drogenproblematik gearbeitet hatten. Unterstützung fanden sie dabei von Peter Ginsberg, der sehr anschaulich, aber auch direkt und klar die Drogenproblematik den Schülern darlegte.
Im Laufe der 3 Stunden wurde dabei ein weiter Bogen geschlagen vom Jugendgerichtsgesetz und seinen 4 Stufen über die illegalen Drogen, ihren Namen, Preisen und Auswirkungen auf den menschlichen Körper, den typischen Lügen der Drogenszene bis hin zu der klassischen Drogenkarriere. „Drogen geben keine Zukunft”, schärfte Peter Ginsberg den 34 Jugendlichen immer wieder deutlich ein. Doch er beließ es nicht nur beim Warnen und Aufklären, sondern er erarbeite mit den Jugendlichen auch praktische Möglichkeiten, wie man z.B. einem gefährdeten Freund helfen kann. So gelang es bei der praktischen Übung der Gruppe von Jungen nicht, ein Mädchen herauszuziehen, die von ihren Freundinnen in einem Kreis vor dem Zugriff geschützt wurde.
Sich kümmern, hin- und nicht wegsehen, darum bat Peter Ginsberg die Jugendlichen eindringlich. Er selber habe es seinerzeit bei seinem Freund nicht gemacht und könne dessen tragisches Ende bis heute nicht vergessen. Das sei ihm auch Mahnung und Ansporn zugleich für seine Arbeit bis heute.
Doch nicht nur die Aufklärung über die illegalen Drogen war den beiden Religionslehrern wichtig, sondern auch über die Gefahren und Auswirkungen der legalen Einstiegsdrogen Zigaretten und Alkohol und die Wege in diese Süchte. Daher hatten sie auch noch im Rahmen des Unterrichtes Regina Fuchs von der BKK Achenbach und Helmut Bieler von der Initiative „Suchtfrei leben” eingeladen. Helmut Bieler berichtete dabei anschaulich und bewegend über seinen eigenen Weg in die Nikotin- und Alkoholsucht. Besonders bewegte die Schüler die Tatsache, dass der Referent nach der Geburt seiner ersten Tochter einen alkoholbedingten 4- tägigen Blackout hatte und bis heute nicht weiß, wo er sich in diesen 4 Tagen aufgehalten und was er gemacht habe. Seit 20 Jahren sei er nun „trocken”, was er nach vielen verzweifelten Versuchen nur der Arbeit der Anonymen Alkoholiker zu verdanken habe. Heute, so Helmut Bieler, fühle er sich verpflichtet, jungen Menschen von seinen eigenen Erfahrungen weiterzugeben. Der Gebrauch dieser legalen Drogen, so endete er, habe bei ihm über die Gewohnheit in die Abhängigkeit, in die Sucht, in das Elend und fast in den Tod geführt. Davor wolle er mit seiner Arbeit junge Menschen unbedingt bewahren.
Text und Fotos: Michael Albe-Nolting