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- 2. Juli 2009
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Apollo und Schule: Das Theater macht (auch) Schule
(Bild: links oben unser Sprecher des Kollegiums Hartmut Kastell und unten der zweite von rechts Jürg Schmied unser Theaterpädagoge)
gmz Siegen. Theater und Schule: Zwei Bildungseinrichtungen kommen zusammen. So fasste Reinhold Klüter, Dezernent bei der zuständigen Schulaufsicht in Arnsberg, das Ergebnis der Gespräche zusammen, die – so betonten beide Seiten – auf Initiative der weiterführenden Schulen im Kreis Siegen und des Siegener Apollo-Theaters stattgefunden haben. Beide Einrichtungen, ergänzte Intendant Magnus Reitschuster, tragen mit ihrem Bildungsauftrag und -anspruch maßgeblich zur Gestaltung der Zukunft im 21. Jahrhundert bei. Theater ist ja bekanntermaßen „gespielte Realität“ und schärft so den Blick für die vorgefundene Realität und die eigene Befindlichkeit.
Dass der Gang ins Theater auch für Schüler, für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene immer mehr zur Selbstverständlichkeit wird, beweisen die Zahlen der „Jungen“ für die vergangene Saison: 20?867 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene insgesamt haben das Apollo besucht, 803 von ihnen haben an einer Theaterführung teilgenommen. 9259 kamen zu Schulvorstellungen für Schulklassen, Kindergarten- oder Jugendgruppen, 2805 besuchten als Gruppe die regulären Abendvorstellungen, den freien Verkauf oder ein Abo nutzten rund 8000 junge Menschen für einen Besuch im Theater.
Erfreuliche Zahlen. Damit aber die Hemmschwelle, ein Theater zu betreten, für Kinder und Jugendliche noch niedriger wird, haben sich einige Schulleiter weiterführender Schulen sowie zwei Theaterlehrer mit den Verantwortlichen des Apollo-Theaters zusammengesetzt, so Jan Vering vom Apollo, um zusätzliche Anreize und vertiefende Angebote zu schaffen. „Lust auf Bildung“ ist das Programm der kommenden Spielzeit, der dritten im Apollo, passenderweise auch überschrieben, „Lust auf Bildung“, um dem Spaß Substanz zu geben.
Offensichtlicher Ansatzpunkt sind zunächst einmal die Stücke, die im Lektüre-Kanon des Zentralabiturs vorgeschrieben sind und die durch den Besuch einer Aufführung in neuem, ergänzenden, widersprechenden Licht gesehen werden können, die jedenfalls, das berichteten die Schulleiter übereinstimmend, für Diskussionen sorgen. In der kommenden Saison bietet das Apollo folgende Stücke an: Darunter ist der „Woyzeck“ der Biennale, darunter ist die Apollo-Eigenproduktion mit Jan Vering „Ich habe einen Traum“ zu Martin Luther King (die Vering auch durch einen vorbereitenden Besuch in der Schule vertieft) sowie die szenische Lesung zum 16. Dezember „Wenn die Wunde nicht mehr schmerzt, …“. Neu im Programm sind „Effi Briest“ (24. Februar), „Törless“ vom Schauspielhaus Hamburg (5. November), eine Essener „Antigone“ (11. Februar), „The Importance Of Being Earnest“ (18. Februar) sowie „Romeo And Juliet“ (5. März). Außerdem fliegt die „Kleine Hexe“ in der kommenden Saison durchs Apollo!
Als besonderes Angebot für interessierte Klassen können auch Backstage-Führungen nach der Aufführung angeboten werden, eventuell mit einem Gespräch mit einem Schauspieler. Erkundungen in einem Bühnenbild werden so möglich, der Besuch (auch ohne Blumenstrauß!) in der Garderobe … Neben den „normalen“ Theaterführungen für Schulklassen können auch Workshops arrangiert werden, zur Auswahl der Stücke für Schultheater, zur Gestaltung mit Licht und Ton, zu Bühnenbild, zu … Weitere Informationen im Spielzeitheft und bei Jan Vering.
(Quelle: Siegener Zeitung vom 1.7.2009)