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- 26. März 2009
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Wenn die Religionsräume zu Kochstudios werden…
Der Stundenplan der 6. Klasse sah in dieser Vollepoche an 3 Tagen in der Woche Kochen vor. Schön und gut, aber wie und wo? Im Physik- oder Chemieraum? War in dieser Zeit belegt oder wurde für Klausuren genutzt. In unserer Schulküche? Da hätten wir vielleicht Murat, unserem Chefkoch, Konkurrenz gemacht. Also warum nicht in unseren Räumen bleiben, sagten sich die beiden Religionslehrer und so wurden der evangelische und katholische Religionsraum kurzerhand an 3 Tagen in der Woche zum Kochstudio.
Was haben wir nun gemacht? Da wir in Drittelgruppen arbeiteten, Ulrich Vogt ergänzte unser Team, kam jede Gruppe in den Genuss von zweimal Kochen und einmal Aussaat. Montags haben wir mit den Schülern grundlegende Dinge, die zum Kochen gehören, besprochen. Etwa: Wie sieht es mit der Hygiene in der Küche aus? Was haben lackierte Fingernägel mit Kochen zu tun? Wie bewege ich mich unfallfrei beim Kochen in einer Küche? Wie stelle ich die Töpfe und Pfannen richtig auf einen Herd? Was passiert eigentlich, wenn ich heißes Öl mit Wasser ablösche? Wie gehe ich mit Resten um, worauf sollte ich schon beim Einkaufen achten? Dabei kamen die unterschiedlichsten Erfahrungen der einzelnen Schüler zum Tragen und manches aus der Abteilung Pleiten, Pech und Pannen mit eigenen ersten Kocherfahrungen wurde zum Besten gegeben. Nach diesen grundlegenden Einführungen suchten sich die Schüler ihre Gerichte aus, die sie zubereiten wollten. Dabei habe ich es frei gelassen, ob sie sich für ein warmes oder kaltes Gericht, Salate oder Dessert entschieden haben. Letzlich haben bei mir alle 3 Gruppen jeweils zusammen ein komplettes Menue erstellt.
Dienstag war Einkaufstag. Hier war uns Kollegen wichtig, die Schüler zu einem bewußten und kritischen Einkaufen anzuhalten, die Preise zu vergleichen, die Zutaten der Produkte zu studieren (” Da hatte doch einer eine Allergie, also müssen wir die anderen Nudeln nehmen… “) und sich auch untereinander abzusprechen.
Mittwoch morgens füllte sich dann mein Kofferraum stetig mit der Hälfte der heimischen Küchenutensilien (“Was wollstest du eigentlich heute mittag kochen, Schatz?….”), die dann ergänzt durch Utensilien der Schüler uns immer zwei herrliche Stunden ermöglichten. Die Freude am kreativen und gemeinsamen Tun war den Schülern wirklich anzumerken. Spätestens um 13 Uhr haben wir dann in großer Runde unsere kulinarischen Errungenschaften zu uns genommen.
In der letzten Woche der Vollepoche wollen wir mit der gesamten Klasse noch den Backes auf dem Schulhof anheizen und entsprechende Gerichte erstellen. Darauf freuen sich schon alle.
Text und Fotos: Michael Albe-Nolting