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- 30. Juni 2010
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Partnerschaft zwischen Rudolf Steiner Schule Siegen, Bertha-von-Suttner-Gesamtschule, KM:SI GmbH (Wirtschaftsförderung der Kompetenzregion Mittelstand Siegen-Wittgenstein), BIO-NRW und Bundesministerium für Bildung.
Link zur Ankündigung: INFOS
Link zu den Presseberichten: PRESSE
Das BIO-Technikum ist ein Leuchtturmprojekt, indem erhebliche Investitionsmittel stecken. Die Einzelanfertiung des Trucks und die HighTech – Ausstattung repräsentieren Millionenwerte. Hinzu kommen die Kosten für den Betrieb und die begleitenden Wissenschaftler. Warum dieser Aufwand? Im folgenden kurzen Bericht wird diese Frage beantwortet und ein Einblick in diese drei besonderen Tage gegeben:
Das Team des Trucks musste am Sonntag bis in die Nacht hinein an der Positionierung und Aufbau der tonnenschweren Technik arbeiten. Das restliche Eis auf dem Schulhof und die wenigen ebenen Flächen am Giersberg waren eine Herausforderung.
Am Montagmorgen startete unsere Klasse 13. gemeinsam mit Schülern der „Bertha” mit dem Thema „Experimente mit DNA”. Und hier konnte das mobile Labor seine Stärken ausspielen, denn die Möglichkeiten übersteigen bei weitem das, was selbst in sehr gut ausgestatteten Schulen überhaupt möglich ist. Nicht nur, dass die Prüfgeräte für Schulen unerschwinglich sind, auch das Verbrauchsmaterial übersteigt das an Schulen verfügbare Budget.
(von links: Reinhard Kämpfer / Christian Manzius / Dr. Mario Valana / Bürgermeister Steffen Mues)
Vor der Pressekonferenz am Nachmittag informierten sich die Partner des Projektes über die Schülerarbeit. Frau Dr. Hella Tappe, projektbegleitende Wissenschaftlerin, war von den Schülern sehr angetan: „Ich habe noch nie auf unserer Tour erlebt, dass wir den theoretischen Teil um 20 Minuten kürzen konnten. Die Grundlagen der Schüler waren so gut, dass wir gleich in den Praxisteil übergehen konnten. Auch konnten Schüler bereits Fragen mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad beantworten!”
Auf der Pressekonferenz begrüßte Frau Schmitz-Kämpfer von der KM:SI die anwesenden Gäste: Bürgermeister Steffen Mues, Dr. Mario Valana (Rektor der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule), Christian Manzius (Geschäftsführer Waldorfschule), Dr. Hella Tappe (BIO-Technikum), Reinhard Kämpfer (Geschäftsführer KM:SI) sowie Fachlehrer der beiden Schulen und die Pressevertreter.
Herr Reinhard Kämpfer als Initiator des Projektes machte deutlich, dass wir den Bedarf an Menschen für die Berufe im MINT – Bereich (Mathematik Informatik Naturwissenschaften Technik) bei weitem nicht mehr decken können. Während in Finnland auf 100.000 Einwohner noch 2.200 Menschen aus diesem Bereich kommen, sind es in Deutschland nur noch 800! Herr Kämpfer betonte, dass wir auch in Siegen-Wittgenstein seitens der Wirtschaft einen großen Bedarf an naturwissenschaftlich orientierten Nachwuchskräften haben.
Hier liegt nach Frau Dr. Tappe der Ansatz des BIO-Trucks. Interesse wecken für die Fächer im MINT – Bereich unter dem Motto: „Ideen zünden / Die Hightech-Strategie für Deutschland”.
Siegens Bürgermeister Steffen Mues lobte besonders die Zusammenarbeit zweier so unterschiedlicher Schulträger, wie die Gesamtschule und die Freie Waldorfschule Siegen. Unser Bürgermeister bedankte sich auch bei den anderen Projektpartnern für ihren Einsatz und unterstrich die Notwendigkeit, junge Menschen für die anspruchsvollen Berufe zu gewinnen.
Herr Dr. Valana und Herr Manzius haben bereits vereinbart, weitere Projekte schulübergreifend anzupacken, wie z.B. die MINIPHÖNOMENTA für die Sekundarstufe I. Der Rektor der Gesamtschule Siegen beurteilte die Zusammenarbeit den unterschiedlichen Beteiligten auch als sehr erfreulich.
Herr Manzius machte darauf aufmerksam, dass die Rudolf Steiner Schule Siegen auch schon die Wanderausstellung MINIPHÄNOMENTA der Uni-Flensburg, gesponsert vom Metallarbeitgeberverband Schleswig-Holstein, zu Gast hatte. „Man muss die Begeisterung schon bei den jüngsten Schülern wecken. Der andere Ansatz in der Waldorfpädagogik im Umgang mit den Naturwissenschaften kommt Projekten wie der MINIPHÄNOMENTA und dem BIO-Technikum sehr entgegen.”
Am Abend stand ein prall gefülltes Vortragsangebot auf dem Plan. Leider fanden nur knapp 50 Gäste den Weg zu diesen Vorträgen und auch nicht alle schafften es, drei Stunden lang bei allen Vorträgen anwesend zu sein . Die Vorträge waren auf unterschiedliche Weise spannend, erstaunlich und informativ. Besonders die Schüler konnten von den hochkarätigen Rednern profitieren.
In den weiteren Tagen konnten die Schüler die Möglichkeiten des fahrbaren Labors voll nutzen und am Mittwoch nochmals Vorträge im Festsaal der Rudolf Steiner Schule erleben. Frau Dr. Silbermann aus dem Team des Bundesministeriums für Bildung, die erstmals eine Waldorfschule kennenlernte: „Ich kann ihrer Schule nur ein großes Lob aussprechen! An keiner Schule zuvor waren die Schüler so interessiert und offen für das Angebot.”
Aber nicht nur die Schüler haben gelernt und konnten Erfahrungen machen. Auch die Beteiligten Lehrer, Initiatoren und Schulführungsmitglieder konnten ihren Horizont erweitern und viele gute Gespräche führen. Die Zusammenarbeit war sehr effektiv und professionell und wir freuen uns auf weitere Aktionen dieser Art.
Christian Manzius