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- 18. Juni 2007
- Neuigkeiten, Schülervertretung
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Große Sause auf ganz „verstreute“ Weise!
Es ist Montagmorgen, eigentlich ein wunderschöner Montagmorgen. Kurz nach 8:00 Uhr, die Sonne scheint, nur noch drei lumpige Tage bis zu den ersehnten Sommerferien. Doch irgendwie liegt neben der schwülen Gewitterstimmung auch etwas „Schelmisches“ in der Luft über dem Siegener Giersberg. Genau: Der diesjährige Abi-Streich unserer 13. Klasse. Da man sich auf diesem Gebiet nur schwerlich noch etwas revolutionär Neues ausdenken kann, griffen die SchülerInnen auf die klassische und bewährte Methode zurück – erst mal die Eingänge versperren. Dazu hatten einige Akteure schon lange vor Sonnenaufgang mit den entsprechenden Vorbereitungen begonnen.
Haupt- und Nebeneingang wurden mit rot-weißen Absperrbändern dermaßen intensiv abgeriegelt, hier wären nur Schlangenmenschen ohne Berührung zum Ziel gelangt. Klassenweise wurden die verdutzten Schüler in das Schulgebäude begleitet. Auf dem Weg dorthin warf die 13. Klasse aus den Fenstern der oberen Etagen mit mächtigen Wasserbomben auf ihre jüngeren Schulkameraden, während die Lehrer lieber erst mal volle Deckung suchten und sich aus sicherer Entfernung ein Bild der Szenerie verschafften.
Im Schulgebäude angekommen, sah man dann erst das ganze Ausmaß der vorgezogenen „Bescherung“. In allen Etagen, Nischen und Winkeln war der Boden komplett mit Papierstreifen bedeckt. Ein vergnüglich-verwirrender Mix aus Polterabend und Konfetti-Parade. In den Klassen selbst hingen noch über 99 Luftballons (das hätte auch NENA gefreut), in denen sich pinkfarbene Zettel befanden, die man einfach sammeln sollte.
Die Schüler hatten sichtlich ihren Spaß, denn wer greift in einer solchen Situation nicht mal gerne zu und bewirft andere Klassenkameraden gleich bündelweise mit Papierschnipsel. Nun war es aber auch die Aufgabe der Schüler, die Klassen, die Flure, die Treppenhäuser und selbst die Kantine wieder in ihren Urzustand zu versetzen und alles zu säubern. Nachdem die Klassen (fast besenrein) von den Spuren vorkarnevalistischen Frohsinns gereinigt waren, fragte man sich, wo denn nun eigentlich die Tische seien?
Sie befanden sich links und rechts vor den beiden Zugängen des Verwaltungstrakts hoch übereinander gestapelt und völlig durcheinander. Um dieses bizarre Gebilde frei erfundener Architektur zu überwinden, hätte es schon eines Kletterkurses für Fortgeschrittene bedurft. Freiwillige Feuerwehr und Technisches Hilfswerk fielen in diesem speziellen Fall als Rettungseinheit aus. So wurden dann mit viel akustischem Radau die Tische und Stühle von den „Waldörflern“ selbst entwirrt und wieder zurück in die jeweilige Klasse gewuchtet.
Nach der großen Aufräumaktion – die erstaunlich schnell und ohne Schäden über die Bühne ging – wurden die Schüler in den großen Festsaal gebeten, um dort endlich ihre verdiente und harterkämpfte Belohnung entgegen zu nehmen. Drei Klassen hatten am besten gearbeitet und erhielten eine große Tüte voller süßer Leckereien, die sie sich (einigermaßen fair) untereinander aufteilen durften. Was allerdings die pinkfarbenen Zettel für eine geheimnisvolle Bedeutung hatten, ist bis heute nicht wirklich geklärt?!
Hier sollte eigentlich die süße Ronja zum Einsatz kommen. Die vierbeinige „Kommissarin“ von Abiturient Felix Renschler schien mit ihren ca. 250 Millionen Riechzellen in der Nase aber an diesem Fall nicht sonderlich interessiert zu sein. Abi-Streich, offenbar kein Highlight in ihrem Hundeleben. Tja, Katzen jagen, Würstchen klauen, das wäre was gewesen. Bunte Zettel suchen – nicht mit Ronja.
- Ein bisschen schade war nur, dass die amüsierte Lehrerschaft in diesem Jahr selbst keinerlei komische, knifflige oder gar irrwitzige Aufgaben lösen musste. Dennoch: Wir danken der diesjährigen 13. Klasse für den gelungenen Abi-Streich und wünschen ihr auf ihrem weiteren privaten und beruflichen Lebensweg viel Glück & Erfolg.
Text: Laura Beckers & Sylvester Schneider
Fotos: Laura Beckers