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- 7. Mai 2007
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Rudolf Steiner Schule nähert sich der „unbequemen Wahrheit“ des Klimawandels
Ein völlig erschöpfter, ausgewachsener Eisbär schwimmt mit letzter Kraft auf eine dünne Packeisscholle zu, versucht dort mit seinen breiten Tatzen endlich Halt zu finden. Doch bevor er seinen massigen Körper auf die rettende Insel ziehen kann, zerbricht diese und er ertrinkt im arktischen Polarmeer, nachdem er zuvor fast 100 Kilometer erfolglos nach einem sicheren Untergrund Ausschau gehalten hatte.
Dieses Szenarium war nur eines von vielen erschreckenden Ereignissen in dem Film „Die unbequeme Wahrheit“, der jüngst zum Auftakt der Klimatage gezeigt wurde, die über 150 Schülern der Rudolf Steiner Schule Siegen mit großem Engagement initiierten. Dabei entstand die Idee zu den Klimatagen 2007 schon vor einigen Monaten in der Schülervertretung. Die Realisation der zwölf einzelnen Workshops fiel somit rein zufällig mit der Veröffentlichungen bzgl. der bedenklichen April-Temperaturen dieses Jahres zusammen.
Dass es sich nach wie vor sowohl um ein aktuelles, als auch um ein sehr brisantes Thema handelt und dies nicht nur in der fernen Arktis, sondern auch in dem hintersten Winkel des heimischen Kreisgebietes, zeigt der vergangene warme Winter und der darauf folgende ungewöhnlich warme erste Frühlingsmonat (Trockenheit wie sonst nur im August), von dem Sturm „Kyrill“ ganz zu schweigen.
Um der breiten Thematik gerecht zu werden, fanden sich die Schülerinnen und Schüler in ganz unterschiedlichen Arbeitsgruppen zusammen, z.B. “Die Antarktis – Schlüsselkontinent für die Klimakatastrophe“, “Hochsommer im Februar – Belastungen für Mensch und Natur“ oder „Ein Jogurtbecher reist um die Welt“. Außerdem setzte eine Gruppe die vielfältige Problematik optisch in Form von ansprechenden Collagen um, ein anderes Team brach ins Siegener Stadtzentrum auf und fing spontane Meinungen der Passanten zum Thema Klimaveränderung ein.
Selbstverständlich wurden die Erkenntnisse zum Abschluss der zweitägigen Aktion im Foyer der Waldorfschule in Form einer umfangreichen Ausstellung präsentiert. Überwiegend äußerten die Teilnehmer des Projektes die Hoffnung, dass sich noch viel mehr Menschen mit dem Thema des Klimaschutzes befassen und auch in ihrem privaten Bereich energiesparsame Maßnahmen ergreifen.
Die Schule selbst nutzt seit Januar 2003 eine Photovoltaikanlage auf dem Dach der Turnhalle und speist umweltfreundlichen Solarstrom in das Siegener Netz ein.
Außerdem wurde im Rahmen des Neubaus eine neue Pelletsheizung angeschafft. Die Nutzung des Brennstoffes Holzpellets ist als nachwachsender Rohstoff weitgehend CO2-neutral und verringert den Treibhauseffekt der üblichen Heizungsanlagen, in denen fossile Energieträger verbrannt werden.
Für die Zukunft ist in unserer Schule der flächendeckende Einsatz von LED-Leuchten geplant.
Autoren:
Robin Schütz, Anne Hochbein, Helen Pertzsch, Robin Schirmer,
Kim Dudszus, Louisa Merkelbach, Nikolas Pithan & Lea Randolf
(journalistische Beratung: Sylvester Schneider)